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Pflege

 

Was die Pflege anbelangt, so ist der Border Collie recht pflegeleicht. Er sollte selbstverständlich regelmäßig gebürstet, die Pfoten und Ohren kontrolliert bekommen, untersucht und geimpft werden. Dennoch ist es empfehlenswert, einen Border Collie ein- bis zweimal pro Jahr in einem professionellen Hundesalon behandeln zu lassen, um das Fell gründlich zu reinigen, durchzukämmen, überschüssige Unterwolle zu entfernen und die Krallen kontrollieren zu lassen.

 

Ewas mehr machen wir jedoch bei Hundeausstellungen, für die der Hund kurz davor besonders sorgfälltig gebürstet und die Pfloten geschnitten bekommt. Zahnpflege gehört selbstverständlich auch dazu, und dann geht es ein bis zwei Tage vor der Show unter die Dusche - und voila fertig ist der Border Collie für den Ausstellungsring.

 

Gesundheit

In der Regel ist der Border-Collie ein robuster Hund, dennoch treten auch beim Border Collie vererbbare Gendefekte auf. Ich versuche in meiner Zucht diese Erbkrankheiten einzudämmen bzw. "krankhafte" Verpaarungen zu verhindern. Durch Genanalyse wird dies zusehends leichter, da die meisten genetischen Erkrankungen rezessiv weiter vererbt werden. Rezessiv heißt, dass die Krankheit nur dann ausbrechen kann, wenn beide Eltern das verantwortliche Gen an den Nachwuchs weitergeben. Sprich bei keinen oder nur einen Gendefekt bricht die Krankheit nicht aus. Wenn ein Elternteil den Gendefekt besitzt, dann spricht man von einem Träger.

Zuchthygiene ist immer ein abwägen verschiedenen Vor- und Nachteile. Man muss so vieles im Auge behalten und ich spreche hier nicht nur von den Erbkrankheiten, auch die Anatomie und das Wesen sind dafür zu berücksichtigen.

 

Erbliche Augenkrankheiten 

Collie Eye Anomoly (CEA)

Die Collie Eye Anomaly (dt. Collieaugen-Anomalie, abgekürzt CEA) ist eine Erbkrankheit verschiedener Hunderassen aus der Familie der Collies und der mit ihnen verwandten Rassen. Die Krankheit betrifft den Augenhintergrund und führt zu einer angeborenen Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zur Erblindung. Die Krankheit tritt bei Langhaar- und Kurzhaarcollies sowie Shelties und verwandten Rassen wie Border Collie, Australian Shepherd und auch Lancashire Heeler auf. Schwere Fälle werden normalerweise bereits im Welpenalter diagnostiziert; leichtere Fälle können zu jedem Lebenszeitpunkt als Zufallsdiagnose festgestellt werden. Die Collie Eye Anomaly beruht auf einer genetisch bedingten Fehlbildung und Hypoplasie der Aderhaut und Netzhaut im Laufe der Embryonalentwicklung. Dadurch kommt es zu Störungen in der Entwicklung der Blutgefäße, die zu Blutungen ins Auge führen können. Ebenfalls können Kolobome der Ader- und Netzhaut auftreten. Auch eine Netzhautablösung ist möglich. Je nach Schweregrad der Veränderungen kann die Sehkraft nicht beeinträchtigt sein; schwerere Fälle können aber eine verminderte Sehkraft bis hin zu völliger Erblindung zeigen. Diese Krankheit, die rezessiv vererbt wird, kann man mittlerweile genetisch nachweisen, befallene Hunde nennt man "affected", Hunde die das Gen tragen nennt man "carrier", freie Hunde werden "clear" genannt. Solange mindestens ein Elternteil "clear" ist, kann der Nachwuchs nicht an CEA erkranken.

 

Progressive Retina Atrophie (PRA)

Bei der progressiven Retinaatrophie (PRA) handelt es sich um ein langsam fortschreitendes Absterben der Netzhaut von Hunden und – weniger häufig – Katzen.[1] Es handelt sich hierbei um eine erbliche, progressive (stufenweise fortschreitende) und letztlich zur Erblindung beider Augen führende Erkrankung, wobei die degenerativen Prozesse im Bereich der Photorezeptoren beginnen und im Verlauf der Erkrankung die gesamte Netzhaut miteinbeziehen. Die Ursache liegt in den meisten Fällen in einem autosomal-rezessiv vererbten Gendefekt. Wie auch CEA wird die progressive Retina Atrophie von beiden Elterntieren rezessiv vererbt, das heißt, zum Befall kann es nur bei einer bereits vorhandenen Trägerschaft beider Elterntiere kommen. Leider gibt es für Border Collie bis jetzt noch keinen Gentest.

 

Grauer Star - Katarakt (KAT)

Der Graue Star oder die Katarakt ist eine Augenerkrankung, die auch beim Hund häufiger vorkommt.
Es handelt sich dabei um eine Trübung der Augenlinse, die verschiedene Ursachen haben kann. Alte Hunde, Hunde mit Diabetes mellitus und bestimmte Rassen sind häufiger betroffen als andere. Bei günstigem Lichteinfall kann man den Grauen Star oft schon mit bloßem Auge erkennen: Die Pupillenöffnung gibt die Sicht auf die getrübte Linse frei. Die Linsentrübung kann dabei fokal, d. h. nur stellenweise, oder aber diffus, d. h. gleichmäßig über die gesamte Linsenfläche verteilt, vorliegen. Die Sehschärfe nimmt im Verlauf der Erkrankung immer mehr ab. Vom Menschen ist bekannt, dass Gegenstände wie durch eine Milchglasscheibe gesehen werden und dass die Blendungsempfindlichkeit zunimmt. Im Endstadium kommt es zur Erblindung. Der Graue Star kann angeboren sein oder erst mit zunehmendem Alter auftreten. Man unterscheidet zwischen juvenilem (bis zum 6. Lebensjahr) und senilem Grauen Star (ab dem 6. Lebensjahr). Die Erkrankung kann einseitig oder auf beiden Augen auftreten. Sie wird in zwei Gruppen unterteilt, die sogenannte Primäre Katarakt und die Konsekutive Katarakt (Folgestar).
 
Leider gibt es für Border Collie bis jetzt noch keinen Gentest.

 

Grüner Star - Glaukom

Unter dem Begriff „Glaukom“ oder „grüner Star“ wird ein krankhafter Anstieg des Augeninnendrucks verstanden. Der Druckanstieg entsteht, wenn der Abfluss der im Auge gebildeten Flüssigkeit (Kammerwasser) behindert wird. Das Glaukom verursacht häufig starke Schmerzen und schädigt das Auge, v.a. die Netzhaut und den Sehnerven. Das Glaukom ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung bei Hund und Katze. Die Erhöhung des Augeninnendruckes kann bei bestimmten Rassen mit anatomischen Besonderheiten spontan auftreten (Primärglaukom) oder entwickelt sich in Folge einer Augenerkrankung (Sekundärglaukom). Der normale Augeninnendruck liegt beim Hund zwischen 10-23 mmHg und bei der Katze zwischen 10-25 mmHg. Beim Tier wird der Augeninnendruck unter Lokalanästhesie (Augentropfen) mit einem Tonometer gemessen.

 

CEA, PRA und KAT können nur von einem speziell dafür ausgebildeten und ausgerüsteten Tierärzten erkannt werden. Routinemäßig ist diese Augenuntersuchung für den Border Collie vor der Wurfabnahme durch den Zuchtwart in der 5. bis 8. Lebenswoche vorgesehen (bei Welpen deren Elterntiere nachweislich beide genetisch CEA-Normal getestet worden sind, kann diese Untersuchung entfallen) aber auch die Elterntiere werden jährliche Augenupdates durch geführt.

 

Autoimmunkrankheit

Trapped Neutrophil Syndrome (TNS)
wird ebenfalls rezessiv vererbt und ist eine Erbkrankheit bei der das Knochenmark Neutrophile (weiße Blutkörperchen) produziert, aber nicht in der Lage ist diese an den Blutkreislauf abzugeben. Demzufolge haben betroffene Welpen ein geschwächtes Immunsystem und können Krankheitserreger nicht effektiv bekämpfen. Die Welpen zeigen eine Vielzahl von Symptomen, je nach Art der Infektion von der sie befallen sind. Ebenso variieren Beginn und Schweregrad der Erkrankung, die meisten Hunde werden jedoch nicht älter als vier Monate. In seltenen Fällen können jedoch Antibiotika- und Steroid-Therapien betroffenen Hunden ein nahezu beschwerdefreies Leben ermöglichen. Diese Krankheit kann man mittlerweile genetisch nachweisen, befallene Hunde nennt man "affected", Hunde die das Gen tragen nennt man "carrier", freie Hunde werden "clear" genannt. Solange mindestens ein Elternteil"clear" ist, kann der Nachwuchs nicht an TNS erkranken.

 

Stoffwechselerkrankung

Ceroid Lipofuscinosis (CL)

Die Canine Ceroid-Lipofuszinose (CL) ist eine Erbkrankheit bei verschiedenen Hunderassen, welche Körperzellen, insbesondere Nervenzellen schädigt. Sie entspricht der Neuronalen Ceroid-Lipofuszinose (NCL) des Menschen und wird in der Literatur auch als NCL der Hunde bezeichnet. CL ist unheilbar und verläuft immer tödlich. Die Symptome ergeben sich aus dem Funktionsverlust des Nervensystems, der durch die Einlagerung von Ceroid und Lipofuszin entsteht. Es kommt dabei zu funktionellen Ausfällen wie Ataxie, aber auch zu Veränderungen der Persönlichkeit wie etwa unsicherem Verhalten in vertrauter Umgebung, Demenz, Aggressivität, Desorientierung und Verlust der Stubenreinheit. Die Symptome verschlimmern sich mit der Zeit. Auch hierbei handelt es sich um eine rezessiv vererbbare Krankheit, bei dem ein Gentest möglich ist.

 

Andere erbliche Krankheiten

Multi-Drug-Resistance1 defect (MDR1)

ist ein Defekt im MDR1-Gen, der bei einigen Hunderassen verbreitet ist. Dadurch kommt es zu einer mangelhaften oder fehlenden Synthese eines bestimmten Proteins (P-Glykoprotein, P-gp), welches ein wichtiger Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke ist, was zu einer Überempfindlichkeit gegenüber manchen Arzneimitteln führt.  Urheber dieses Defektes ist wahrscheinlich ein einziger Hund, der etwa Mitte des 19. Jahrhunderts gelebt hat und maßgeblich an der Entstehung und Festigung der Rasse Collie (Langhaarcollie/Kurzhaarcollie) beteiligt war. Daher lässt sich dieser Defekt bei Hunderassen finden, die nachweisbar mit dem Collie verwandt sind. Auch diese Krankheit wird rezessiv vererbt und es gibt einen Gentest. Erbliche gesunde Hunde sind MDR1(+/+), Träger sind MDR1 (+/-) und Befallene sind MDR1 (-/-).

 

Epilepsie

Auch Hunde können unter Epilepsie leiden. Es handelt sich dabei um eine Art „Gewitter im Gehirn“, bei dem sich Nervenzellen im Bereich des Großhirns exzessiv entladen. Die Tiere leiden dabei unter Krämpfen und meist auch unter Bewusstseinsverlust. Ursache der Epilepsie im eigentlichen Sinne ist eine funktionelle Hirnstörung; angenommen werden dabei veränderte Schaltkreise des Nervensystems, wobei sich Nervenzellgruppen des Großhirns spontan entladen. Die primäre oder idiopathische Epilepsie, bei der keine morphologischen Veränderungen im Gehirn vorhanden sind und die ersten Symptome im Alter von etwa einem bis fünf Jahren auftreten, wird unterschieden von der sekundären oder erworbenen Epilepsie, wie sie etwa nach einem Unfall, durch einen Tumor oder im Rahmen einer Infektionserkrankung (z. B. Staupe) auftreten kann. Leider ist Epilepsie immer häufiger beim Border Collie anzutreffen. Die Diagnose ist sehr schwierig und die Erblichkeit noch nicht ausreichend erforscht.

 

Imerslund-Gräsbeck Syndrom,

Das Imerslund-Gräsbeck-Syndrom (IGS) ist gekennzeichnet durch die Malabsorption von Vitamin B12 aus der Nahrung. Der chronische Cobalamin-Mangel führt zu Veränderungen im Blutsystem (wie beispielsweise Makrozytäre Anämie) und neurologischen Ausfällen aufgrund irreversibler Schädigungen des Gehirns und Nervensystems.
IGS kann durch eine frühzeitige und regelmäßige Substitution von Vitamin B12 therapiert werden.
  IGS wird autosomal rezessiv vererbt. Das bedeutet, dass beide Eltern Träger sein müssen, um einen befallenen Welpen zu produzieren. Auch hier für gibt es Gentest.

 

Skeletterkrankungen

Hüftgelenksdysplasie (HD)

Unter Hüftgelenksdysplasie (HD) verstehen wir eine Fehlbildung der Hüftgelenke. Die beiden gelenksbildenden Knochen, die Gelenkspfanne und der Oberschenkelkopf passen nicht korrekt aufeinander. Die Fehlbildung tritt in der Regel beidseitig auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. HD entwickelt sich in den ersten 15 Monaten des Lebens eines Hundes, später verändert sich nur noch das Ausmass der Arthrose. Junge Hunde mit ausgeprägter HD zeigen v.a. Schmerzen als Folge der unüblich starken Lockerheit der Hüftgelenke. Bei älteren Hunden überwiegen die Schmerzen als Folge der Abnützung (Arthrose) der Hüftgelenke. Bei leichteren Formen der HD können Krankheitsanzeichen fehlen, solange der Hund nicht stark beansprucht wird. Auch die Schmerzempfindung zwischen den einzelnen Hunden ist recht unterschiedlich: Während der eine Hund mit leichter HD bereits hinkt, hat der andere Hund mit fortgeschrittener Arthrose eine spezielle Bewegungstechnik entwickelt, um Schmerzen zu vermeiden, so dass der Besitzer von der Behinderung möglicherweise gar nichts bemerkt.

Die Entwicklung der Hüftgelenke wird massgeblich durch zwei Komponenten beeinflusst:

Die Diagnose HD lässt sich anhand von Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks stellen. Sichtbare Veränderungen können an der Gelenkspfanne, am Oberschenkelkopf oder an beiden Knochen auftreten. Bei jungen Hunden ist gelegentlich nur ein auffällig lockeres Hüftgelenk zu beobachten, bei dem der Oberschenkelkopf nicht korrekt in der Gelenkspfanne liegt.

Aufgrund der Veränderungen auf dem Röntgenbild werden fünf Schweregrade von HD unterschieden.

HD-Grad (FCI)

A = HD-frei

B = Übergangsform

C = leichtgradige HD

D = mittelgradige HD

E = hochgradige HD

 

Weitere Skeletterkrankungen sind u.a. die Ellenbogendysplasie (ED):  ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex des Ellbogengelenks schnellwüchsiger Hunderassen. Die ED stellt eine vererbte Entwicklungsstörung des wachsenden Skeletts dar. Hohes Körpermassewachstum und Fütterungsfehler sind weitere begünstigende (prädisponierende) Faktoren. Die ED beginnt in der späten Wachstumsphase bei vier bis acht Monate alten Jungtieren mit einer schmerzhaften Veränderung des Gelenks und der gelenkbildenden Knochenteile (Osteoarthrose) mit Lahmheit. Der Bewegungsumfang des Ellbogengelenks ist eingeschränkt. Frühzeichen sind Steifigkeit am Morgen oder nach Ruhepausen. Die Krankheit schreitet lebenslang fort und ist nicht heilbar, eine weitgehende Schmerzfreiheit kann aber in vielen Fällen erreicht werden.

 

Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine schmerzhafte Erkrankung der Gelenke. Sie ist die Folge einer Entwicklungsstörung des Skeletts bei heranwachsenden Hunden mittelgroßer und großer Rassen. Die Gelenke des jungen Hundes werden dabei meist irreparabel geschädigt. Am häufigsten ist das Schultergelenk betroffen, gefolgt von Ellbogen, Sprunggelenk und Knie. Seltener ist die OCD bei anderen Gelenken. Erste Symptome zeigen sich im Alter von fünf bis acht Monaten. Die jungen Hunde lahmen oder haben einen steifen Gang.
Ein junger Hund soll sich zwar viel bewegen und auch wild umhertollen – doch der Halter sollte darauf achten, dass sich das Tier im „Eifer des Gefechts“ nicht überanstrengt.
 Vor allem Spiele, in deren Verlauf es zu Sprüngen, Abrupten Stopp and goes mit engen Wendungen (vor allem im kalten Zustand der Muskulatur), wie zB. Ballspiele, sollten am besten gemieden werden. Aber auch das Gewicht des Welpen spielt hier eine Rolle! Mähren wie "der ist doch noch im Wachstum und braucht viel Futter" ist Gift für den Bewegungsapparates des Hundes. Wenn man beim Welpen eine Taille von oben sieht sowie den Rippenbogen beim drüber streicheln gut spüren kann, dann hat der Welpe ein gutes Gewicht. 

 

und Wirbelveränderungen, die bei einem Border Collie jedoch äußerst selten auftreten, so dass von Entstehung durch Umwelteinflüsse ausgegangen werden kann. Dennoch sollte eine Zucht mit befallenen Hunden unbedingt vermieden werden.

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